Was kostet eine Auslandsüberweisung?
Was kostet eine Auslandsüberweisung und was muss beachtet werden? In diesem Beitrag gehen wir auf die Kosten für Auslandsüberweisungen bei Großbanken bzw. Direktbanken ein. Außerdem zeigen wir, wie sich Gebühren vermeiden bzw. minimieren lassen. Bei kleineren Überweisungsbeträgen in Länder außerhalb der €-Zone lohnen sich oft bankunabhängige Anbieter von Geldtransfers. Auslandsüberweisungen innerhalb Europas können in den meisten Fällen als Sepa Überweisung kostenlos ausgeführt werden. Es müssen allerdings einige Bedingungen eingehalten werden, die wir unter der Tabelle erläutern. |
Gebühren für Sepa- bzw. Auslandsüberweisungen bei diversen Banken
* Bei folgenden Banken kann man sich von den Kontoführungsgebühren befreien lassen (siehe Detailseite unter Informationen). Bei der Commerzbank reicht z.B. ein monatlicher Geldeingang von mindestens 1.200€ zur Befreiung von den Kontoführungsgebühren.
Wann kann eine Überweisung ins Ausland kostenlos ausgeführt werden?
Wer Geld für eine Auslandsüberweisung sparen möchte, der sollte sich diesen Abschnitt genau durchlesen. Befolgt man nicht die Bedingungen, die für eine Sepa Überweisung notwendig sind, so verlangen die Banken meist die Gebühren einer Auslandsüberweisung oder zumindest eine Repair-Gebühr (bei der DKB z.B. 7,50€), für die Nachbearbeitung der Überweisung ins Ausland.
In welche Länder kann per Sepa überwiesen werden?
Mittels einer Sepa-Überweisung kann in alle Länder der EU (Europäische Union) und des EWR (Europäischer Wirtschaftsraum) überwiesen werden. Eine übersichtliche Länderliste haben wir weiter unten erstellt.
Für welche Währung kann eine Sepa Überweisung genutzt werden?
Eine Sepa Überweisung kann in Euro, aber auch in einer Währung eines Mitgliedstaates der EU ausgeführt werden. Sepa kann z.B. auch für eine Überweisung nach Schweden in schwedischen Kronen genutzt werden. Allerdings fallen nur bei Euro Überweisungen keine bzw. nur die Gebühren für eine normale Überweisung an.
Was muss bei einer Sepa Überweisung zwingend beachtet werden?
Für die Ausführung einer Sepa Überweisung muss die IBAN (International Bank Account Number, Deutsch: Internationale Kontonummer) und der BIC (Bank Identifier Code, Deutsch: Bankleitzahl) bekannt sein. Der IBAN beginnt mit einem zweistelligen Ländercode (z.B. DE für Deutschland) und ist je nach Land zwischen 15 und 29 Stellen lang.
Liegt nicht die IBAN, sondern nur eine "normale" Kontonummer und Bankleitzahl des Überweisungsempfängers im Ausland vor, so verlangen einige Banken (z.B. die DKB) eine Repair-Gebühr, um die Überweisung dennoch als Sepa Überweisung auszuführen. Die meisten anderen Banken führen jedoch die Überweisung direkt als kostenpflichtige Auslandsüberweisung durch oder weisen den Auftrag automatisch zurück.
Im Internet finden sich zum Glück viele Tools, mit denen man aus einer Kontonummer und der Bankleitzahl (auch für ausländische Konten) die richtige IBAN berechnen kann (z.B. IBAN-Rechner)
Welche Gebühren fallen bei einer Sepa Überweisung an?
Kann eine Überweisung als Sepa Überweisung ausgeführt werden (Land der EU oder EWR; IBAN und BIC korrekt in Sepa Formular eingetragen; Betrag in Euro), so dürfen die Banken nur die Kosten einer "normalen" Überweisung verlangen. In der Regel bedeutet dies, dass auch eine Überweisung ins Ausland per Sepa kostenlos ausgeführt wird. Manche Banken und Sparkassen verlangen selbst für eine Überweisung innerhalb Deutschlands Gebühren, die sie dann auch bei einer Sepa Überweisung in Rechnung stellen dürfen.
Wann muss man eine kostenpflichtige Auslandsüberweisung nutzen?
Kostenpflichtig wird eine Überweisung ins Ausland, wenn ein Betrag in einer anderen Währung als Euro überwiesen werden soll. Das Sepa Format kann zwar auch für eine Überweisung nach Schweden in schwedischen Kronen genutzt werden, allerdings rechnen die Banken für den Währungstausch dennoch Gebühren ab.
Wer Geld auf ein Konto außerhalb der EU (z.B. Türkei oder USA) überweisen möchte, für den fallen die Gebühren aus der Tabelle (Spalte: Auslandsüberweisung in Drittwährung) an. Die genannten Gebühren beziehen sich auf eine Überweisung per Onlinebanking, soweit dies bei der jeweiligen Bank möglich ist.
Bei einer Auslandsüberweisung unterscheidet man drei Arten der Gebührenteilung, da sowohl die Bank des Auftraggebers der Auslandsüberweisung, als auch die Bank des Überweisungsempfängers Gebühren verlangen. Folgende Entgeltoptionen stehen bei einer Auslandsüberweisung zur Verfügung:
Share: Sie tragen nur die Gebühren ihrer Bank, der Überweisungsempfänger trägt die Gebühren seiner Bank. Eventuelle Gebühren zwischengeschalteter Banken (siehe Beispiel unten) werden vom Überweisungsbetrag abgezogen. Der beim Empfänger ankommende Betrag kann also geringer ausfallen.
Our: Bei Our übernehmen Sie alle Entgelte. Die Gebühren der eigenen Bank, der Bank des Empfängers und auch die Spesen einer eventuell zwischengeschalteten Korrespondenzbank.
Ben: Bei einer Ben-Zahlung wird der Überweisungsempfänger mit sämtlichen Gebühren belastet.
In der Tabelle haben wir die Voreinstellungen der jeweiligen Banken unterstrichen. In fast allen Fällen führen die Banken Auslandsüberweisungen als "Share-Zahlung" durch, wenn keine Angaben gemacht werden. Bei der Netbank, wüstenrot und der Volkswagen Bank ist dagegen die Voreinstellung "our-Zahlung" hinterlegt.
Welche Gebühren fallen bei einer Auslandsüberweisung an?
Beispiel Postbank Überweisung in die USA in USD:
Bei einer Überweisung in die USA zahlt ein Kunde der Postbank nur 1,50€, wenn eine Share-Zahlung gewählt wurde.
Die Postbank kann den Überweisungsbetrag jedoch nicht der regionalen Bank in den USA direkt gutschreiben, sondern behilft sich einer Korrespondenzbank, was bei Auslandsüberweisungen üblich ist. Die zwischengeschaltete Bank ist (im Falle der Postbank) bei einer Überweisung in die USA, die "Deutsche Bank Trust Company Americas" in New York. Die Korrespondenzbank führt Überweisungen bis 100 USD kostenlos aus, für Beträge zwischen 2.500,01$ und 5.000$ werden jedoch bereits Gebühren in Höhe von 13€ erhoben. Die Gebühren der Korrespondenzbank und der Bank des Empfängers trägt der Empfänger. Der eingehende Betrag wird um die anfallenden Gebühren reduziert.
Bei einer Our-Zahlung würde der angewiesene Betrag komplett beim Empfänger ankommen. Sämtliche Gebühren würden dem Auftraggeber belastet.
Welche Zahlungsoption gewählt werden sollte, hängt davon ab, was mit dem Überweisungsempfänger vereinbart wurde.
Gebühren beim Eingang einer Auslandsüberweisung: Die Gebühren hängen in den meisten Fällen auch hier von der Wahl der Entgeltoption ab. Wurde vom Auftraggeber Ben-Zahlung ausgewählt, so trägt man sämtliche Kosten, bei Our würde der Auftraggeber alle anfallenden Gebühren übernehmen und bei einer Share-Zahlung verlangen die meisten Banken die unter Share angegebene Gebühr. Einige Banken wie z.B. wüstenrot verlangen allerdings keine Gebühr beim Eingang einer Auslandsüberweisung, wenn die Share-Option ausgewählt wurde. Die Eingangsgebühren finden Sie in der Tabelle. Ist kein Wert angegeben, so fallen die unter "Share" genannten Kosten an.
Günstige Anbieter für Auslandsüberweisungen
Wer häufiger ins Ausland überweisen muss und keine Sepa Überweisung nutzen kann, der kann mit dem richtigen Anbieter viel Geld sparen. Aus Sicht des Auftraggebers der Überweisung sind folgende Banken am günstigsten:
Share Zahlung: Wird eine Auslandsüberweisung als Share-Zahlung angewiesen, so führte die Postbank diese mit Abstand am günstigsten aus. Die Postbank belastete eigenen Kunden für eine Auslandsüberweisung mit Entgelteteilung (Share) nur 1,50€. Leider hat die Postbank inzwischen die Gebühren erhöht, weshalb die größeren Banken von den Konditionen sehr angenähert haben. Wir können daher leider keine Bank mehr hervorheben oder besonders empfehlen. Bei kleineren Überweisungsbeträgen sollte man sich die weiter unten genannten Alternativen zur klassischen Auslandsüberweisung ansehen.
Our Zahlung: Bei einer Our-Zahlung, ist die Auswahl des günstigsten Anbieter noch komplizierter, da die Kosten der Empfängerbank sehr unterschiedlich sind. Wer bei den Gebühren keine böse Überraschung erleben möchte, der sollte eine Bank mit einer festen Fremdkostenpauschale nehmen. Bei der Hypo Vereinsbank, der Norisbank oder auch der Comdirect sind scheinbar sämtliche Fremdkosten der Empfängerbank mit der Pauschale abgegolten. In den meisten Fällen ist die Hypo Vereinsbank einer der günstigsten Anbieter für Auslandsüberweisungen.
Bei einer Auslandsüberweisung im Gegenwert von 100,01€ bis 12.500€ würden 30€ an Gebühren anfallen. Die 30€ beinhalten die Gebühren der Hypo Vereinsbank zzgl. der Gebühren der Empfängerbank (Wenn wir das Kleingedruckte richtig verstanden haben). Gebühren für eine unter Umständen notwendige Korrespondenzbank sind wie bei allen Anbietern nicht enthalten und können den Betrag noch erhöhen.
Tipp: Bisher konnten wir hier klar eine Empfehlung für die Postbank aussprechen. Leider liegt die Postbank aufgrund einer Überarbeitung ihrer Konditionen inzwischen in etwa auf dem Niveau der Mitbewerber.
Gebühren der Empfängerbank in Erfahrung bringen
Zusätzlich sollte man die Gebühren der Empfängerbank beachten. Muss man eine Rechnung eines Anbieters im Ausland bezahlen, hat man keine Wahl. Die Empfängerbank steht dann bereits fest. Möchte man aber ein Konto im Ausland z.B. für sein Ferienhaus eröffnen, sollte man sich am besten vor der Kontoeröffnung auch über die Kosten für den Eingang einer Auslandsüberweisung informieren. Einige ausländische Banken sollen angeblich keine Empfangsgebühren für eine Auslandsüberweisung in Rechnung stellen (z.B. Government Savings Bank in Thailand). Bei einer Auslandsüberweisung von der Postbank würde man in diesen Fällen nur 1,50€ bezahlen. Allerdings sollte man zusätzlich noch die Devisenkurse bzw. Kurse für den Währungstausch vergleichen (siehe weiter unten).
Alternativen zur Auslandsüberweisung:
Inzwischen gibt es auch einige gute Alternativen zur "normalen" Auslandsüberweisung. Diese Anbieter von Geldtransfers sind oft deutlich günstiger als die vorgestellten Banken und können ohne neue Kontoeröffnung genutzt werden. Die Anbieter nutzen in vielen Fällen ein weltweites Netz aus Konten. Möchte man z.B.Geld in die USA überweisen, würde eine Zahlung von einem Konto des Unternehmens bei einer US Bank ausgeführt werden. Die Anbieter der Transferleistungen müssen somit selber keine "echten" Auslandsüberweisungen nutzen und können die Transfers dadurch häufig günstiger anbieten.
Devisenkurse der Banken sorgen für zusätzliche Kosten
Die Banken rechnen bei Überweisungen in Drittstaaten (also mit Fremdwährungen) zu unterschiedlichen Devisenkursen ab. Bei Überweisungsbeträgen bis ca. 500€ oder 800€ sind die Kursunterschiede (außer bei Exotenwährungen) zu vernachlässigen. Bei diesen Beträgen sind die normalen Überweisungsgebühren der größte Kostenfaktor. Wer jedoch größere Beträge überweisen muss, der sollte neben den normalen Kosten der Auslandsüberweisung zusätzlich die Abrechnungskurse der Banken berücksichtigen. Einen recht umfangreichen Artikel finden Sie hier: Devisenkurse bei Auslandsüberweisungen. !
Durch die unterschiedlichen Abrechnungskurse wird die Suche nach der günstigsten Bank für Auslandsüberweisungen erschwert. Aufgrund der unterschiedlichen Währungskurse lohnt sich die Mühe allerdings bei größeren Beträgen sehr. Bei Überweisungsbeträgen von 10.000€ können durch ungünstige Devisenkurse leicht Mehrkosten von über 100€ entstehen.
Sepa Länderliste für Sepa-Überweisungen
In folgende Länder kann mittels Sepa-Überweisung Geld überwiesen werden. Kostenlos ist die Überweisung allerdings nur in Euro. Überweisungen in anderen Währungen wie z.B. HUF, CZK oder NOK sind nicht kostenlos. Bei Ihnen fallen Gebühren für den Währungstausch an. Dennoch spart man sich im Sepa Raum zusätzliche Gebühren, die bei einer Auslandsüberweisung anfallen würden. Es ist also immer günstiger eine Sepa-Überweisung zu nutzen, wenn Geld in eines der folgenden Länder überweisen muss (Landeswährung in zweiter Spalte):
Land | Währung |
Belgien | EUR |
Bulgarien | BGN |
Dänemark | DKK |
Deutschland | EUR |
Estland | EUR |
Finnland | EUR |
Frankreich | EUR |
Griechenland | EUR |
Großbritannien (England (+zugehörige Inseln), Wales, Schotland) Nordirland | GBP |
Irland | EUR |
Island | ISK |
Italien | EUR |
Kroatien | HRK |
Lettland | EUR |
Liechtenstein | CHF |
Litauen | EUR |
Luxemburg | EUR |
Malta | EUR |
Monaco | EUR |
Niederlande | EUR |
Norwegen | NOK |
Österreich | EUR |
Polen | PLN |
Portugal | EUR |
Rumänien | RON |
San Marino | EUR |
Schweden | SEK |
Schweiz | CHF |
Slowakei | EUR |
Slowenien | EUR |
Spanien | EUR |
Tschechische Republik | CZK |
Ungarn | HUF |
Zypern | EUR |