Depot ohne Ordergebühren: no-cost-broker Vergleich
Kostenlose Depots sind den meisten Personen bekannt. Die Kostenlosigkeit bezieht sich dann in der Regel auf die Depotführung, für die der Broker bzw. die Bank keine Gebühren erhebt. Relativ neu ist es jedoch, dass einige Depotanbieter sogar auf Ordergebühren verzichten. Der Handel mit Aktien und anderen Wertpapieren ist mit diesen Depots tatsächlich komplett kostenlos möglich. Wir haben uns die Konditionen der vier deutschen no-cost-broker angesehen und die Depots zum Teil selbst eröffnet und ausgiebig getestet. In diesem Artikel stellen wir die gratis Broker vor, vergleichen die Konditionen und teilen unsere Erfahrungen. |
Depots ohne Ordergebühren im Vergleich
Für unseren Vergleich haben wir vier deutsche low-cost-Broker herangezogen. Bei allen Depotanbietern handelt es sich um deutsche Unternehmen, die mit deutschen oder europäischen (bei Smartbroker) Banken zusammenarbeiten Bei Smartbroker, Zero (ehemals Gratisbroker) und justTrade kann man tatsächlich komplett kostenlos Wertpapiere kaufen und verkaufen. Trade Republic wirbt zwar mit einem Depot ohne Orderprovision, verlangt jedoch eine Fremdkostenpauschale von einem Euro je Kauf oder Verkauf.
In der Tabelle haben wir die wichtigsten Konditionen und Information aufbereitet. Unter der Tabelle vergleichen wir die Angebote im Detail und erklären, welches Depot uns am besten gefällt. Außerdem zeigen wir, wie sich ein Broker ohne Depot- und Ordergebühren finanzieren kann und mit welchen Nachteilen Kunden leben müssen.
Wie verdient ein Broker ohne Depot- und Ordergebühren?
An Girokonten und Depots ohne Kontoführungsgebühren haben sich Kunden bereits gewöhnt. Viele Personen kennen außerdem einige Direktbanken, die zumindest beim Erwerb von ETFs im Rahmen eines Sparplans auf Gebühren verzichten. Das eine Bank jedoch weder eine Depot-, noch Ordergebühren verlangt, ist den meisten Leuten noch völlig unbekannt. Schnell wird vermutet, dass es sich dabei um einen unseriösen Anbieter aus dem Internet handelt.
Dabei zeigt in den USA der Broker RobinHood bereist seit 2013 sehr erfolgreich, dass man auf Orderprovisionen verzichten kann. In 2019 sind nun auch die ersten gratis Broker in Deutschland gestartet, die das in den USA erfolgreiche Konzept auch hier umsetzen.
Die no-cost-broker verdienen nicht mittels Transaktionsgebühren vom Kunden, sondern an Bestandsprovisionen und Rückvergütungen von Handelspartnern. Werden in einem Depot z.B. Fonds verwahrt, erhält der Depotanbieter bzw. die Bank Provisionen vom Emittenten des Fonds bzw. ETFs (Jeder Fonds bzw. ETF verursacht geringe Kosten, die an der TER (Total Expense Ratio) abgelesen werden können. Der Herausgeber des ETF, wie z.B. Black Rock bei ishares, gibt ein Teil der Provision an den Depotanbieter weiter. Der ETF-Käufer merkt von der Gebühr nichts, da diese laufend aus dem Fondsvermögen entnommen wird und je nach ETF nur zwischen 0,01% und 0,8% im Jahr beträgt. Diese Gebühr fällt unabhängig davon an, ob man Kaufgebühren bezahlt hat oder bei welcher Bank man sein Depot führen lässt).
Zusätzlich erhalten Broker und Banken eine Rückvergütung von Handelspartnern. Zum Beispiel zahlen einige Handelsplätze Gebühren an Banken, wenn diese Geschäfte an sie vermitteln. Diese Einnahmequelle kommunizieren die drei Broker auch ganz offen und nennen zum Teil die genauen Beträge, die sie je Order erhalten.
Allerdings haben ebenfalls die großen Direkt- und Filialbanken die genannten Einnahmen. Bei den no-fee Anbietern kommt jedoch hinzu, dass diese eine extrem schlanke Kostenstruktur haben. Durch neuste Technik werden die meisten Vorgänge automatisiert. Zusätzlich beschränken sich die gratis Broker auf den reinen Wertpapierhandel und bieten z.B. keine Beratung und nur eine begrenzte Produktpalette an. Aufgrund der geringen Kosten reichen die geringen Einnahmen aus Bestandsprovisionen und Rückvergütungen aus. Deswegen sind deutlich bessere Konditionen als bei den etablierten Filial- und Direktbanken möglich.
Bestes Depot ohne Orderprovision aus dem Vergleich
Bevor wir weiter unten etwas genauer auf die allgemeinen Nachteile eines no-fee-brokers eingehen, wollen wir unseren Testsieger vorstellen. Wir halten von allen deutschen gratis Brokern das Depot von Trade Republic für am besten. Dies liegt daran, dass Trade Republic das beste Gesamtangebot macht, auch wenn man tatsächlich nicht ganz um Tradinggebühren herum kommt.
Trade Republic verlangt nämlich eine Fremdkostenpauschale von einem Euro je Kauf oder Verkauf. Ein Mindestorderwert wie bei justTrade oder Zero gibt es dafür nicht. Der eine Euro an Gebühren ist im Vergleich mit einer "normalen" Direktbank sensationell günstig, aber im Vergleich mit den Konditionen von justTrade und Zero klar teurer. Wer wirklich komplett kostenlos Aktien kaufen möchte und jede Gebühr scheut, sollte sich mit justTrade befassen, der bei uns ebenfalls recht gut abgeschnitten hat.
Trade Republic bietet allerdings den großen Vorteil, dass auch Sparpläne eingerichtet werden können. Inzwischen werden sogar über 1.000 Aktiensparpläne ohne Kaufgebühren angeboten. Außerdem kann man mittels Zero nur eine deutlich kleinere Anzahl an Aktien handeln. Bei den ETF-Sparplänen wollen Zero und justTrade jedoch nachbessern und demnächst ebenfalls ETF-Sparpläne ins Programm aufnehmen. Bisher lassen sich ETFs nur mittels normaler Order erwerben, bei der das Mindestordervolumen von 500€ gilt.
Ein weiterer Vorteil von Trade Republic ist die gute Trading-App. Kunden von Zero haben bisher nur die Möglichkeit über einen Browser (z.B. firefox, chrome, Internetexplorer) auf ihr Depot zuzugreifen. justTrade bietet, genau wie Trade Republic, beide Zugangsmöglichkeiten an. Allerdings hat justTrade ein paar Schwächen, wie zum Beispiel die fehlenden Sparpläne.
Wer auf ETF-Sparpläne verzichten kann, sollte sich allerdings ebenfalls mit justTrade befassen. Seit April 2021 können Kunden kostenfrei über tradegate handeln, was kein anderer Broker bzw. keine andere Bank bietet. Tradegate ist einer der Umsatzstärksten Börsenplätze und der Zugang eine ziemliche Bereicherung für Kunden von justTrade.
Abheben von der Konkurrenz kann sich justTrade außerdem durch den Handel von Kryptowährungen. Mit einem Depot bei JustTrade kann man ohne Kaufgebühren folgende Kryptowährungen kaufen und verkaufen: Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum, Ripple und Litecoin. Die Kryptowährungen lassen sich direkt im Depot verwahren. Ein extra Wallet wird nicht benötigt. Vorteilhaft ist das es sich bei justTrade um einen deutschen Anbieter und nicht um einen Marktplatz mit Sitz im Ausland handelt.
Die beiden genannten Schwächen wird justTrade zukünftig ausbessern. Bestand haben wird jedoch die negative Verzinsung auf dem Verrechnungskonto (Juli 2022 wurde die negative Verzinsung abgeschafft!). Bei Zero und Trade Republic zahlen Kunden dagegen keine Strafzinsen, wenn sie Geld auf ihrem zum Depot gehörenden Verrechnungskonto liegen lassen.
Eine negative Verzinsung gibt es ebenfalls beim Smartbroker. Dieser Broker ist ein Hybrid aus Discountbroker und no-cost-broker. Zumindest über den deutschen Handelsplatz gettex können Kunden komplett kostenfrei Wertpapiere handeln, womit man die selben Konditionen wie für Kunden vom Zero geboten werden. Über Lang und Schwarz zahlt man nur einen Euro je Trade und an allen anderen deutschen Handelsplätzen, inklusive Xetra, zahlt man nur 4€ zzgl. Fremdgebühren.
Außerdem bietet der Smartbroker einen sehr günstigen Wertpapierkredit und den Handel an ausländischen Handelsplätzen. Leider gilt aufgrund der Zusammenarbeit mit der französischen Großbank BNP Paribas die französische Einlagensicherung und es gibt bisher keine Smartphone-App, sondern nur die Möglichkeit per Webbrowser auf das Depot zuzugreifen. Wer kleinere Position handelt und dies gerne vom Smartphone aus tut, sollte daher unser Meinung nach eher bei Trade Republic oder justTrade ein Depot eröffnen.
Vor und Nachteile der no-cost-Broker
Die Vorteile der neuen Discountbroker liegen auf der Hand: Extrem günstige Ordergebühren bzw. sogar der komplette Verzicht auf Orderprovisionen.
Kauft und verkauft man im Monat 4 mal Aktien, kommt man im Jahr bereits auf ca. 50 Trades. Bei Trade Republic hätte man insgesamt 50€ zahlen müssen. Bei Zero, justTrade und Smartbroker (beim Kauf über gettex) wären dagegen überhaupt keine Orderkosten angefallen. Bei der DKB hätte man für Aufträge mit einem Volumen von je maximal 10.000€ 10€ je Order bezahlt. Bei höheren Orderwerten sogar 25€. Als Kunde der DKB hätte man für den Kauf oder Verkauf der selben Wertpapiere somit mindestens 500€ zahlen müssen. Bei den meisten anderen Direktbanken und Filialbanken liegen die Ordergebühren sogar noch höher. Selbst wer nur gelegentlich mit Aktien handelt, kann mit einem kostenfreien Depot langfristig sehr viel Geld an Ordergebühren einsparen.
Durch die fehlenden Ordergebühren lohnt es außerdem selbst kleine Summen in Aktien zu investieren. Wer zum Beispiel nur für 400€ die Aktie XY kaufen möchte, würde bei Trade Republic nur 1€ und somit 0,25% des Orderwertes zahlen müssen. Berücksichtigt man ebenfalls die Verkaufsgebühren, hätte man bereits bei einem Anstieg der Aktie auf 402,01€ einen Gewinn erzielt.
Bei der DKB müsste der Wert jedoch um knapp über 5% steigen (Gesamtwert auf 420,01€), damit man rein rechnerisch einen Gewinn erzielt hat. Bei anderen Direktbanken wäre die Gewinnschwelle dagegen erst bei 430€ und bei einigen Filialbanken erst bei 470€ erreicht. Die no-cost-Broker lohnen sich damit auch gut für Personen, die weniger Geld zur Verfügung haben und dennoch in Aktien und andere Wertpapiere investieren wollen.
Nachteile der no-cost-Broker
Der Verzicht auf Ordergebühren bzw. das Herabsenken auf ein Minimum hat jedoch auch ihren Preis, weshalb ein Depot bei einem der gratis Broker nicht für jede Person geeignet ist. Wir fassen die Nachteile kurz zusammen und gehen dann etwas genauer auf einige Punkte ein:
- Keine Beratung, eingeschränkter Support
- Handel nur an einem / wenigen Handelsplätzen
- nicht alle (exotischen) Wertpapiere handelbar
- nur begrenztes Angebot an ETF / Fonds
- Handel an Auslandsbörsen nicht möglich (nur bei Smartbroker)
- nur wenige Orderarten und keine spezielle Handelssoftware (justTrade bietet inzwischen zahlreiche Ordertypen an)
- noch recht junge Unternehmen
Junge Unternehmen und die Sicherheit der Einlagen
Bei allen no-cost-brokern handelt es sich um recht junge Unternehmen. Um die Sicherheit seiner Einlagen oder Anlagen muss man sich jedoch keine Gedanken machen, da zumindest Zero, Trade Republic und justTrade mit deutschen Banken zusammenarbeiten, die sowohl die Konto-, als auch die Depotführung übernehmen. Der Smartbroker kooperiert dagegen mit der französischen Großbank BNP Paribas. Kundengelder sind somit über die deutsche bzw. französische Einlagensicherung abgesichert und Wertpapiere in einem Depot werden im Fall einer Insolvenz des Anbieters sowieso dem Depotinhaber und nicht der Bank zugeordnet.
Wir haben die relative Neuheit dennoch als Nachteil aufgenommen, da es bisher schwer zu sagen ist, ob alle vier Anbieter langfristig überleben und ihr Geschäftsmodelll in Deutschland erfolgreich ist, auch wenn RobinHood in den USA seit Jahren sehr erfolgreich agiert und zu den größten Brokern aufgestiegen ist. Im schlimmsten Fall müsste man zu einem späteren Zeitpunkt sein Depot zu einem anderen Anbieter übertragen.
Nur wenige Orderarten und keine Handelssoftware
Ein unter Umständen größerer Nachteil sind jedoch die begrenzte Anzahl an Orderarten und die fehlenden Handelssoftware. Zumindest eignen sich die Depots daher nicht unbedingt für Profis, die mit einer speziellen Handelssoftware arbeiten möchten. Trade Republic und Zero bieten zumindest die Limitierung von Aufträgen an. Außerdem ist es möglich Stopp-Kurse zu setzen. Speziellere Orderarten, wie z.B. ein Trailing-StopLoss oder eine oco-Order sind jedoch nicht bei allen Depots möglich. Die meisten Privatanleger werden auf die spezielleren Orderarten sicherlich verzichten können und haben bisher sowieso nur mit Limits und maximal mit normalen Stopps gearbeitet.
Handel nur an wenigen Handelsplätzen möglich
Ein auf den ersten Blick großer Nachteil der Depots ohne Trading-Gebühren ist die Begrenzung auf einen oder maximal zwei Handelsplätzen. Kein Anbieter ermöglicht zum Beispiel den kostenlosen Handel über Xetra, welches die größte Handelsplattform in Deutschland ist. Der vermeintliche Nachteil ist jedoch kleiner als gedacht, da die Kurse sich an Xetra orientieren. Anleger müssen somit nicht fürchten, dass Sie durch schlechtere Kurse die fehlenden Orderprovisionen nachzahlen. Die Spreads (Spanne zwischen Ankaufskurs und Verkaufskurs) mögen zum Teil etwas schlechter sein, aber gerade bei kleineren Volumen ist der eventuell etwas schlechterer Spread deutlich günstiger als Ordergebühren zahlen zu müssen.
Allerdings liegen die Handelszeiten von Xetra nur zwischen 9.00 und 17.30. Wer außerhalb der Xetra-Handelszeiten Aktien handeln möchte, sollte seine Aufträge unbedingt mit Limits versehen. Die Spreads wird außerhalb der Xetra Handelszeiten deutlich bereiter. An den Börsenplätzen LS-Exchange kann zwischen 7.30 und 23.00 gehandelt werden. An gettex und Quotrix ist der Handel zwischen 8.00 und 22.00 möglich.
Der lange Handel ist ein genereller Vorteil, aber die angebotenen Kurse verschlechtern sich nach Xetra-Schluss merklich. Die schlechteren Kurse am frühen Morgen oder am Abend liegen allerdings an den Handelsplätzen und gelten für Alle, unabhängig davon, ob man sein Depot bei einem Anbieter ohne Ordergebühren hat oder weiterhin Orderprovisionen bezahlt.
Fehlende Beratung bei den Discountbrokern
Für die meisten Anleger sollte die fehlende Beratung der drei Anbieter keine Rolle spielen. Wer noch unerfahren im Bereich der Wertpapiere ist, sollte mit ETF-Sparplänen anfangen und monatlich kleinere Beträge ansparen. Am besten baut man selber ein gewisses Wissen in Sachen Geldanlage auf und streut sein Geld über alle Anlageklassen. Selbst wenn man Beratung wünscht, schadet es nicht, wenn man seinem Berater etwas auf die Finger schauen kann und die Empfehlungen selber einschätzen kann.
Bankberater sind außerdem kein Hellseher und bieten den Kunden gerne Produkte an, die aufgrund der Abschlussprovisionen mehr im Interesse der Bank als im Interesse des Kunden liegen. Bei den Depots ohne Ordergebühren sind Personen mit dem Wunsch auf Beratung falsch, allerdings kann man sie ebenfalls gut als Zweitdepot eröffnen, um z.B. bestimmte Anlagestrategien zu verfolgen. Aufgrund der fehlenden Kaufgebühren hat man einen großen Kostenvorteil zum Wertpapierdepot bei einer klassischen Bank.
Begrenzte Anzahl an handelbaren Wertpapieren
Ein Kritikpunkt, der angesprochen werden muss, ist die Beschränkung der handelbaren Wertpapiere. So sind die gratis Broker zum Beispiel bei den ETFs Kooperationen eingegangen und bieten oft nur ETFs eines oder weniger Anbieter an. justTrade ist hier eine Ausnahme und hat ETFs von diversen Emittenten im Programm. Allerdings bildet selbst justTrade nur einen Bruchteil des gesamten ETF-Marktes ab.
Wir halten den Nachteil im ETF-Bereich jedoch für nicht sonderlich gravierend. ETFs sind in der Regel austauschbar. Ob der ETF auf den DAX von UBS, ishares, Lyxor oder z.B. comstage herausgegeben wird, sollte eigentlich unerheblich sein. Ja, man hat unter Umständen beim angebotenen ETF eine höhere Verwaltungsgebühr (TER), allerdings spart man sich die Kaufgebühren. Bei den ETF-Sparplänen ohne Kaufgebühren, die einige Direktbanken anbieten, hat man ebenfalls nur eine beschränkte Auswahl an Anbietern. Die insgesamt teurere Konkurrenz macht bei den Sparplänen zumindest kein umfangreicheres Angebot.
(Wer größere Summen in ETFs investieren möchte und beabsichtigt diese viele Jahre liegen zu lassen, sollte jedoch genauer auf die Kostenquote des ETFs achten. Bei höheren Anlagesummen und / oder langen Laufzeiten ist es nicht unerheblich, ob der ETF z.B. jährliche Kosten von 0,2% oder 0,3% hat. Bei der Einmalanlage und langen Laufzeiten sind die laufenden Kosten gewichtiger als die einmaligen Kaufgebühren).
Begrenzt ist der Handel ebenfalls bei anderen Wertpapieren, wie z.B. bei Aktien. Kunden von Zero können bisher erst 3.600 unterschiedliche Aktien handeln und Kunden von Trade Republic werden ca. 7.000 Aktien zum Kauf bzw. Verkauf angeboten. Wer nicht unbedingt ausländische Exotenwerte handelt, wird von der Einschränkung nichts mitbekommen. So sind im DAX, MDAX, TecDAX, SDAX, ESTX50 und Dow Jones zusammen nicht einmal 300 Aktien enthalten. Bei einer Anzahl von 3.000 bzw. sogar über 7.000 Aktien sind nicht nur die weltweit größeren und relevanten, sondern selbst sehr viele nationale und internationale Nebenwerte enthalten.
In unseren Tests haben wir keine Aktien vermisst. Wer allerdings auf internationale Smallcaps spezialisiert ist, wird sicherlich ab und zu auf Werte stoßen, die er über keinen der low-cost-broker handeln kann. Die Eröffnung eines der vorgestellten Depots kann sich dann dennoch als Zweitdepot lohnen, um zumindest bei den handelbaren Aktien keine Ordergebühren bezahlen zu müssen. Unseren Erfahrungen hach wird zumindest kaum ein Privatanleger bestimmte Aktien vermissen.
Keine Begrenzung der handelbaren Wertpapiere gibt es beim Smartbroker. Komplett kostenlos kann man nur über gettex handeln. Wer jedoch bereit ist einen Euro Orderprovision über Tradegate oder vier Euro über Xetra zu bezahlen, kann alle Wertpapiere handeln, die man mit einem Depot bei einer klassischen Filial- oder Direktbank hätte handeln können.
Fazit zum Vergleich von Depots ohne Ordergebühren
Wir hoffen in unserem Vergleich der Broker ohne Orderkosten die Vor- und Nachteile gut dargestellt zu haben. Bei den Vorteilen der Anbieter handelt es sich hauptsächlich um die extrem guten Konditionen und zum Teil noch um die gute Bedienbarkeit der Trading-App von Trade Republic. Die Liste der Nachteile ist deutlich länger, allerdings sind viele Schwächen der Depots nicht so gravierend, wie sie auf dem ersten Blick erscheinen.
Die gratis Broker sind unserer Meinung nach eine großer Bereicherung für den Handel mit Wertpapieren. Für jeden Investor eignen sie sich jedoch nicht. Wir können die kostenfreien Depots besonders jüngeren, technikaffinen Personen empfehlen. Generell empfehlenswert sind die Broker für Personen, die nur geringere Beträge in Wertpapiere investieren möchten bzw. können. Durch die fehlenden oder zumindest sehr günstigen Ordergebühren können Käufe von Aktien im Wert von nur wenigen hundert Euro finanziell Sinn ergeben. Bei anderen Banken lohnen sich aufgrund der hohen Ordergebühren oft erst Investitionen von mehreren tausend Euro.
Aufgrund der fehlenden Depotgebühren kann man die Depots problemlos zum Testen eröffnen. Bei allen getesteten Anbietern ist die Depoteröffnung sehr schnell möglich. Bei Trade Republic lässt sich das Depot sogar in nur wenigen Minuten eröffnen und es müssen keine Unterlagen mehr unterschrieben und an die Bank zurückgeschickt werden.
Die Depots lassen sich außerdem gut als Zweitdepot zur Vermeidung von Ordergebühren nutzen. Wer es wünscht, kann einzelne Positionen oder sogar den ganzen Depotinhalt später kostenlos zu seinem Hauptdepot übertragen lassen.