Geld einzahlen über eine fremde Bank
Was kostet die Einzahlung von Geld über eine Bank bei der man kein Kunde ist? In einem anderen Beitrag haben wir untersucht, bei welchen Direktbanken die Einzahlung von Bargeld kostenlos möglich ist (hier). Bei einigen Direktbanken kommt man jedoch nicht um den Umweg der Geldeinzahlung bei einer fremden Bank (Bareinzahlung zugunsten Dritter bzw. Barüberweisung) herum. Wir zeigen welche Gebühren von den jeweiligen Banken verlangt werden und was man tun kann, um zukünftig Kosten für die Einzahlung von Bargeld zu vermeiden. (Wer Barüberweisungen aufgrund gescheiterter Kontoeröffnung nutzt, sollte sich diesen Artikel ansehen: Schufafreie Konten) |
Filialbanken und die Kosten für die Bareinzahlung auf ein fremdes Konto
Wie funktioniert die Einzahlung bei einer Fremdbank?
Wer bei einer Bank ohne Filialen sein Girokonto hat oder keine Geschäftsstelle der eigenen Bank in der Nähe vorfindet, der kann auch Bargeld bei einer Fremdbank einzahlen. Die Reisebank, Postbank, Deutsche Bank, Commerzbank, Hypo Vereinsbank und die meisten Sparkassen bieten die "Bareinzahlung zugunsten Dritter" an.
Kunden der Direktbank DAB Bank haben z.B. nur die Möglichkeit bei der Hauptstelle in München kostenlos Bargeld einzuzahlen. Wohnt ein Kunde der DAB Bank in Kiel und möchte sich sinnigerweise den Weg nach München zum Geld einzahlen sparen, so kann er zu einer der in der Tabelle genannten Banken fahren und dort am Schalter auf sein Konto bei der Direktbank einzahlen.
Hohe Gebühren für die Einzahlung als Nicht Kunde
Die Gebühren sind zum Teil jedoch recht happig, so dass es Sinn macht sich vorher über die Kosten zu informieren. Generell 15€ veranschlagen die HypoVereinsbank oder die Deutsche Bank je Einzahlung von nicht Kunden.
Bei der Commerzbank werden dagegen 0,2%, aber mindestens 15€ je Bareinzahlung auf ein fremdes Konto verlangt. Bei höheren Summen kommen hohe Gebühren zusammen, weshalb wir die Bank nur für Einzahlungen auf Konten der Commerzbank (dann 0,1%) empfehlen können.
Höchstgrenzen bei der Einzahlung bzw. Sorgfaltspflichten der Banken
Banken unterliegen bei Bareinzahlungen besonderen Sorgfaltspflichten. Laut dem GWG (Geldwäschegesetz) muss außerhalb einer bestehenden Geschäftsbeziehung (kein Kunde der Bank) bei einer Transaktion ab 15.000€ der Einzahler identifiziert (Vorlage Personalausweis), Informationen erfragt (Ursprung des Geldes, Ziel usw.) und der wirtschaftliche Berechtigte (eigenes Geld oder tritt man als Treuhänder auf) geklärt werden. Die Daten / Antworten müssen dokumentiert werden.
Bei Beträgen ab 1.000€ gelten bereits erhöhte Sorgfaltspflichten. Eine gesetzliche Bestimmung zur Vorlage eines Ausweispapieres gibt es jedoch (scheinbar) nicht. Einige Quellen sprechen jedoch davon, dass die Vorlage eines Ausweisdokuments ab 1.000€ zwingend erforderlich ist.
Die Handhabung der Banken und Sparkassen bei Barüberweisungen ist inzwischen leider sehr unterschiedlich. Bei vielen Sparkassen und einigen Banken werden nur Beträge bis maximal 999€ von institutsfremden Personen angenommen. Manche Banken bestehen selbst bei Kleinbeträgen auf die Vorlage eines Personalausweises, auch wenn dies nicht erforderlich ist. Möchte man Beträge über 999€ bei einer Fremdbank einzahlen, empfiehlt es sich daher vorher anzurufen und nach dieser Möglichkeit zu fragen.
(Unabhängig von der Höhe der Einzahlung müssen Banken Transaktionen, bei denen es Hinweise für eine Straftat oder den Verdacht der Terrorismussfinanzierung gibt, dem BKA melden.)
Unterscheidung zwischen Konten im Haus und fremde Konten
Die meisten Banken nehmen für die Bareinzahlungen unterschiedlich hohe Gebühren, abhängig davon, ob das Empfängerkonto bei der eigenen Bank geführt wird oder nicht. Möchte man z.B. eine Barüberweisung ausführen und besucht dafür eine Deutsche Bank Filiale, würde diese generell 15€ Gebühren verlangen. Ist das Empfängerkonto, auf welches man die Bareinzahlung vornehmen möchte, ein Konto bei der Deutschen Bank, so sinkt die Gebühr auf erträgliche 5€.
-> Die Bareinzahlung wird oft günstiger, wenn man bei der Filialbank einzahlt, bei der das Empfängerkonto geführt wird. Einzahlungen auf ein Direktbankkonto lassen sich also nie vergünstigt ausführen.
Kostenlos Geld einzahlen
Wer häufiger Bargeld einzahlen muss, der sollte eine Direktbank wählen, die mit einer Filialbank zusammenarbeitet (Geld einzahlen bei einer Direktbank). Besonders kundenfreundlich sind dabei die Lösungen der Comdirect und der Norisbank, die mit der Commerzbank bzw. Deutschen Bank zusammenarbeiten. Für Personen mit Schufaproblemen, die es bisher schwer hatte ein eigenes Konto zu eröffnen, stellt number26 eine gute (und kostenlose) Alternative dar.
Eine andere Möglichkeit besteht darin einem Familienangehörigen oder Freund, der ein Girokonto bei einer Filialbank hat zu bitten das Geld bei seiner Bank einzuzahlen und dann auf das eigene Girokonto zu überweisen. Bei höheren Summen empfiehlt es sich die Geldübergabe und die Anweisung zur Einzahlung und Überweisung schriftlich festzuhalten.
Bareinzahlung ohne eigenes Girokonto
Es gibt in Deutschland viele Personen ohne eigenes Girokonto. Dieser Personenkreis nutzt teilweise Barüberweisung ohne Konto als Alternative zur Überweisung vom Girokonto. Rechnungen werden dann direkt durch die Bareinzahlung auf das Konto des Empfängers beglichen. Die Bareinzahlungen auf fremde Konten verursachen jedoch wie in der Tabelle gezeigt hohe Kosten. Wir empfehlen Betroffenen ein Guthabenkonto Vergleich durchzuführen und eins der Konten zu eröffnen, um Rechnungen bequem überweisen zu können.
Fazit: Wer ohne eigenes Konto Geld überweisen möchte und dies per Barüberweisung bei einer Filialbank tut, für den fallen die in der Tabelle genannten Gebühren an. Aufgrund der doch recht hohen Kosten sollten Einzahlungen auf diesem Wege die Ausnahme bleiben. Wer häufiger Bargeld einzahlen muss und dies über seine Bank nicht kostenlos tun kann, der sollte die Bank wechseln oder ein zweites Konto eröffnen. Die Comdirect oder Norisbank bieten empfehlenswerte und kostenlose Girokonten mit der Möglichkeit Bargeld gebührenfrei einzuzahlen.
Die norisbank bietet z.B. die Einzahlung von Bargeld kostenlos an. Das online Konto wird kostenlos angeboten, so dass Einzahlungen über eine Fremdbank (und die zu hohen Gebühren) hoffentlich der Vergangenheit angehören. Bei der Kontoeröffnung findet eine Bonitätsprüfung statt, jedoch hat sich die Bank bisher als sehr kulant erwiesen. Sollte die Bonität nicht für das kostenlose Girokonto reichen, wird in den meisten Fällen jedoch immerhin ein Guthabenkonto für 5€ im Monat angeboten. Auf das Guthabenkonto kann ebenfalls kostenlos Bargeld eingezahlt werden. Eine Bankkarte (girocard) erhält man ebenfalls zum Konto.
Bareinzahlungen sind für Kunden der comdirect noch komfortabler (In den Filialen der Commerzbank),da man mit Hilfe der Einzahlungsautomaten nicht nur Scheine, sondern auch Münzen einzahlen kann.