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Tagesgeld Vergleich für Firmenkunden und Unternehmen

 

Tagesgeldkonto für UnternehmenFür Firmenkunden und Unternehmen werden spezielle Tagesgeldkonten angeboten. Kontoinhaber ist dann nicht eine Privatperson, sondern das Unternehmen (UG, GmbH, AG etc.) oder ein Verein.

Die Auswahl und die Verzinsung kann jedoch nicht mit der "normaler" Tagesgeldkonten mithalten.

Wer ein Einzelunternehmer oder Freiberufler ist, kann und sollte im normalen Tagesgeld Vergleich nach einem Angebot suchen. Dieser Artikel richtet sich nur an Vereine, Personengesellschaften (z.B. GbR, OHG oder KG) und Kapitalgesellschaften ( AG, GmbH, UG usw.), die ein Tages- oder Festgeldkonto suchen.

In 2022 haben fast alle Anbieter ihre Zinssätze weiter abgesenkt. Die Tagesgeldkonten eröffnet man inzwischen ebenfalls um Strafzinsen auf dem Geschäftskonto zu vermeiden und nicht wie früher nur um Zinsen zu erhalten.

Tagesgeldkonto für Unternehmen und Vereine

Anbieter

Zins

Neukunde

Anlage

Min / Max

Details Tagesgeld

Besonderheiten, Einlagensicherung, Bedingungen

2,75%

ab 1.000€

bis 500.000€

  • Tages- und Festgeld nur noch für Privatpersonen!
Deniz Bank Tagesgeld 0,01%  ab 100€
  • Angebot beendet / Keine Neuanlage möglich
DKB Firmentagesgeld 2,50%

ab 0€

bis 100.000€

  • Konto kann nur von wenigen Freiberuflern (z.B. Steuerberater, Notar, Wirtschaftsprüfer oder Anwalt) eröffnet werden. 15€ Kontogebühr machen Angebot uninteressant.

Degussa Tagesgeld

1,00%

ab 5.000€

bis 500.000€

  • Zinsgarantie gilt für 6 Monate, danach Konditionen Bestandskunde
  • 0,11% nur bis 100.000€ (Auf Anfrage Anlagen über 1 Million Euro möglich)
Skatbank Tagesgeld 2,50% 

ab 5.000€

bis 250.000€

Gefa Tagesgeld Firmenkunden 2,00%   ?
  • Die Gefa Bank bietet ebenfalls Festgeld für Firmenkunden an (siehe unten)
 

Warum sind die Angebote für Firmen- und Geschäftskunden begrenzt?

Wer vorab einen Vergleich von Tagesgeldkonten für Privatpersonen gesehen hat, wird sich vermutlich wundern, warum es eine geringere Anzahl an Tagesgeldkonten für Unternehmen gibt und die Verzinsung häufig deutlich schlechter ist.

Das mangelnde Angebot - an zumindest sehr gut verzinsten Tagesgeldkonten für Geschäftskunden - lässt sich leicht dadurch erklären, dass die meisten Banken sich lieber auf Privatpersonen konzentrieren. Bei Privatpersonen ist die Kontoeröffnung leichter zu standardisieren, als bei einem Unternehmen. Bei Unternehmen gibt es viele unterschiedliche Gesellschaftsformen bei denen die Bank Auszüge und Unterlagen prüfen muss.

Außerdem nutzen einige Banken gut verzinste Tagesgeldkonten nur noch zum anlocken von Neukunden. Mit dem Tagesgeldkonto wird die Bank beim aktuellen Zinsniveau kein bzw. kaum Gewinn machen können. Das Geld soll später durch andere Produkte (z.B. Fondssparen, Kredite, Lebensversicherungen) verdient werden. Bei Firmenkunden fehlen in vielen Fällen geeignete "Crosselling-Produkte", weshalb es aus Sicht der Banken keinen Sinn macht neue Geschäftskunden mit hohen Zinsen anzulocken.

Wie werden Zinsen beim Firmentagesgeld versteuert?

Für Unternehmen gilt die Abgeltungssteuer und der Sparerpauschbetrag nicht. Selbstverständlich müssen Unternehmen Zinseinnahmen dennoch versteuern. Zinsen (und auch andere Kapitalerträge wie z.B. Dividenden) werden als Erträge gezählt und erhöhen den Gewinn eines Unternehmens. Zinserträge können somit wie z.B. Einnahmen aus einem Verkauf oder einer Dienstleistung gewertet werden.

Für Selbständige und Freiberufler lohnt sich Firmentagesgeld daher nur bedingt. Normalerweise fahren sie besser, wenn sie ein privates Tagesgeldkonto eröffnen und ihre Freibeträge nutzen. Muss Abgeltungssteuer gezahlt werden (Zinserträge über Freistellungsauftrag hinaus), ist die steuerliche Belastung dennoch geringer als bei einer Versteuerung im Unternehmen. Ein Grund für die Eröffnung eines Tagesgeldkontos für Unternehmen,  durch einen Selbständigen oder Freiberufler, kann jedoch die dadurch gegebene Abgrenzung von Privat- und Betriebsvermögen sein.

Lohnt sich die Anlage in Firmentagesgeld für Unternehmen?

Für Einlagen auf einem Geschäftskonto werden normalerweise keine Zinsen gezahlt. Überschüssige Liquidität wird somit nicht gewinnbringend genutzt, außer wenn man sie auf ein extra Tagesgeldkonto des Unternehmens überweist. Der Aufwand der Eröffnung eines Tagesgeldkontos ist sehr gering und eine spätere Überweisung vom Geschäftskonto oder wieder zurück in wenigen Minuten zu erledigen.

Außerdem können Unternehmen durch die Eröffnung von Tagesgeldkonten Gelder auf verschiedene Banken verteilen. Sie erhöhen somit ihre Sicherheit (gesetzliche Einlagensicherung nur bis 100.000€) und entgehen möglichen Strafzinsen bei zu hohen Einlagen bei nur einer Bank.

Strafzinsen machen selbst schlecht verzinste Tagesgeldkonten attraktiv

Banken und Sparkassen verlangen von ihren reichen Privatkunden und Firmenkunden inzwischen immer häufiger Strafzinsen, wenn eine bestimmte Einlagenhöhe auf dem Firmenkonto überschritten wurde. Die Strafzinsen lassen sich vermeiden, wenn man ungenutzte Liquidität auf andere Konten auslagert. Konten für Firmentagesgeld wird inzwischen kaum noch verzinst, allerdings ist eine minimale Verzinsung besser als Strafzinsen zu bezahlen. Unternehmen können somit Guthaben auf verzinste Tagesgeldkonten auslagern, um Strafzinsen zu vermeiden. Im Zeiten des Online-Bankings lassen sich geparkte Geldbeträge kurzfristig wieder zurück auf das Geschäftskonto überweisen, wenn sie benötigt werden.

Die Eröffnung und Nutzung eines Tagesgeldkontos lohnt sich daher für Unternehmen trotz der aktuell geringen Zinssätze. Zumindest für (größere) Unternehmen mit hohen Kontoguthaben, deren Banken Strafzinsen verlangen oder zumindest mit der Einführung gedroht haben,

(In manchen Fällen lohnt es sich jedoch auch eine gewisse Liquidität auf dem Geschäftskonto liegen zu lassen. Das Geschäftskonto der Postbank wird z.B. bereits ab einem Durchschnittsguthaben von nur 5.000€ vergünstigt angeboten. Kunden sparen sich somit 5€ an Kontoführungsgebühr, wenn sie zumindest ein gewisses Polster unverzinst auf ihrem Businesskonto liegen lassen.)

Besser verzinst als Tagesgeld wird in der Regel Festgeld. Allerdings verzichtet man durch die Anlage in Festgeld auf die tägliche Verfügbarkeit und legt das Geld für einige Monate oder sogar Jahre fest an.

Festgeld für Geschäfts- und Firmenkunden

Anbieter

Zins

Laufzeit

in Monate

Details Festgeld

Beispiel für Zinsen und Laufzeiten

Festgeld Gerwebe bis 4,15% ab 6
  • Nur noch für Privatpersonen
  • Laufzeiten von 6 bis 96 Monate
Deniz Bank Tagesgeld ? ?
  • Angebot eingestellt
Gefa Tagesgeld Firmenkunden ? 3-60

Zinssätze werden erst nach einer unverbindlicher Anfrage bei der Gefa Bank genannt

(Bei unserem Test wurden höhere Zinssätze als beim Tagesgeld angeboten)

Für welche Unternehmen lohnt sich ein Festgeldkonto?

Mit einem Festgeldkonto können Unternehmen von höheren Zinsen profitieren. Nachteilig ist jedoch die deutlich geringere Flexibilität im Vergleich mit einem Tagesgeldkonto. Angelegtes Geld ist nicht mehr täglich verfügbar, sondern man muss die vorher festgelegt Laufzeit einhalten. Allerdings gibt es beim Festgeld für Firmenkunden nicht nur Laufzeiten von mehreren Jahren. Die Gefa Bank bietet z.B. bereits Laufzeiten ab 3 Monaten an. Lohnender ist es aktuell jedoch über das Portal weltsparen.de Festgeld bei europäischen Banken anzulegen.

Hat man z.B. überschüssige Liquidität liegen, die man erst in einigen Monaten benötigt, um z.B. Steuern nachzuzahlen, kann man diese auch fest anlegen. Leider veröffentlichen die DenizBank und Gefa Bank ihre Festgeldkonditionen für Geschäftskunden nicht im Internet. Die Bearbeitung der unverbindlichen Anfrage geht in der Regel zumindest relativ schnell.

Festgeldkonten können eine gute Alternative zum Tagesgeldkonto sein. Unternehmen lassen Gelder häufig über einen längeren Zeitraum auf einem Geschäftskonto liegen, die sie auch zinsbringend auf einem Tages- oder Festgeldkonto für Firmen hätten umschichten können. Außerdem sprechen inzwischen immer häufiger Banken und Sparkassen ihre Geschäfts- und Frirmenkunden an, wenn diese zu hohe Einlagen auf ihren Geschäftskonten liegen haben und "drohen" mit Strafzinsen. Ist man bereits von Strafzinsen betroffen, bietet die verzinste Anlage in Festgeld somit gleich zwei Vorteile. Neben der Zinseinnahmen spart man sich zusätzlich eventuelle Strafzinsen auf dem Geschäftskonto.